ab Mitte Juni – „Juniriss“

Beim sogenannten Juniriss werden ungünstig oder unerwünscht stehende Neutriebe an ihrer Entstehungsstelle einfach ausgerissen. Durch das Reißen werden, im Gegensatz zum Abschneiden, auch „schlafende“ Augen (Beiaugen) mit ausgerissen. Dadurch wird oft ein Neuaustrieb an der gleichen Stelle verhindert. Die Rißstellen sind auch die „natürlicheren“ Wunden. Sie verheilen in der Regel schneller als Schnittwunden.

Wenn die Astoberseiten komplett „freigeputzt“ werden, kann es zu Sonnenbrand auf der Rinde kommen. Daher ist es besser, wenn Neutriebe an einigermaßen akzeptablen Stellen nur entspitzt (pinziert) werden. Dazu werden die Triebspitzen mit den Fingernägeln abgeknipst, sodass 3 bis 5 Blätter am Trieb verbleiben. Gegebenenfalls wird das Pinzieren bei folgenden Neuaustrieben wiederholt. Das Pinzieren führt oft zu einer höheren Fruchtbarkeit an den behandelten Trieben.