Ab Oktober – Leimringe gegen Frostspanner anbringen

Bereits ab Mitte/Ende Oktober müssen die Leimringe gegen Frostspanner an den Obstbäumen angebracht werden. Die Leimringe müssen so dicht anliegen, dass die Insekten nicht unter ihnen hindurch krabbeln können. Es ist darauf zu achten, dass es keine Brücken zur Umgehung des Leimrings gibt (Baumpfahl!).

Lebenszyklus:

Die Falter des Frostspanners kommen in der Regel im Oktober bis Dezember aus dem Boden. Der Name Frostspanner weist auf die Tatsache hin, dass die Männchen in der kalten Jahreszeit ab der ersten Frostnacht fliegen. Sie suchen die flügellosen Weibchen, die den Baumstamm aufwärtswandern. Nach der Paarung legen die Weibchen 200 bis 300 Eier einzeln oder in Gruppen (Bovey et al. 1979) unter Rindenschuppen in der Nähe von Knospen. Die Eier überwintern. Ab Knospenaufbruch bis Blühbeginn (Höhn und Stäubli 1989) schlüpfen die zuerst dunkelgrauen, später hellgrün gefärbten Raupen und fressen an den sich entwickelnden Knospen, später auch an jungen Blättern und Blüten. Die Raupen können sich an selbst gesponnenen Fäden zu tiefer liegenden Knospen abseilen und werden dabei auch durch den Wind von Baum zu Baum verfrachtet. Ende Mai lassen sich die ausgewachsenen Raupen an einem Faden zu Boden fallen. Dort verpuppen sie sich in 8-10 cm Bodentiefe, wo sie den Sommer verbringen. Im Herbst schlüpfen die Falter. Es tritt nur eine Generation pro Jahr auf. (Quelle: www.pflanzenkrankheiten.ch)

im Januar – Veredlungsreiser jetzt schneiden!

Für Veredlungen sind Reiser zum Zeitpunkt der Knospenruhe zu schneiden.
Geeignet sind letztjährige Triebe die in gut besonnten Bereichen gewachsen sind. So genannte Wasserschosse aus dem Kroneninneren sind schlecht geeignet, da sie weniger Reservestoffe eingelagert haben.

Die geschnittenen Edelreiser sind kühl und dunkel zu lagern. Las Schutz vor der Vertrocknung können die Reiser in ein Sandbett mit feuchtem Sand eingeschlagen werden

Reiserlagerung in feuchtem Sand

ab Januar bis März – Winterschnitt an Obstgehölzen

Nachfolgend ein paar kleine Tipps zum fachgerechten Obstbaumschnitt

Jetzt beginnt die Zeit für den Winterschnitt an Obstgehölzen. Bei Temperaturen über -5° C können die Bäume geschnitten werden. Ein Anschneiden aller Triebe, wie man es leider oft sieht, hat zu unterbleiben!

Beispiel für einen nicht fachgerechten Obstbaumschnitt.

Äste und Triebe sind im Astringbereich, die Verdickung an der Astansatzstelle abzuschneiden, dass kein Stummel stehen bleibt.


ab Mitte Juni – „Juniriss“

Beim sogenannten Juniriss werden ungünstig oder unerwünscht stehende Neutriebe an ihrer Entstehungsstelle einfach ausgerissen. Durch das Reißen werden, im Gegensatz zum Abschneiden, auch „schlafende“ Augen (Beiaugen) mit ausgerissen. Dadurch wird oft ein Neuaustrieb an der gleichen Stelle verhindert. Die Rißstellen sind auch die „natürlicheren“ Wunden. Sie verheilen in der Regel schneller als Schnittwunden.

Wenn die Astoberseiten komplett „freigeputzt“ werden, kann es zu Sonnenbrand auf der Rinde kommen. Daher ist es besser, wenn Neutriebe an einigermaßen akzeptablen Stellen nur entspitzt (pinziert) werden. Dazu werden die Triebspitzen mit den Fingernägeln abgeknipst, sodass 3 bis 5 Blätter am Trieb verbleiben. Gegebenenfalls wird das Pinzieren bei folgenden Neuaustrieben wiederholt. Das Pinzieren führt oft zu einer höheren Fruchtbarkeit an den behandelten Trieben.